Palliativversorgung – Wenn der Abschied naht
Was Sie wissen müssen
Tod und Sterben – diese Themen sind sehr schwierig, denn sie sind mit zahlreichen Ängsten verbunden. Wenn Menschen im Alter oder bei schwerer Krankheit damit konfrontiert werden, dass ihr Leben sich dem Ende nähert, sind sie umso stärker auf eine verständnisvolle, kompetente und liebevolle Unterstützung angewiesen. Genau das leistet die Palliativmedizin.
In unserem heutigen Beitrag zur Palliativversorgung informieren wir Sie zu den wichtigsten Aspekten rund um diese einzigartige Form der Medizin.
Auch wenn der Gedanke an den eigenen oder den Tod eines lieben Menschen schwer ist: Sich über die Möglichkeiten der Palliativversorgung zu informieren ist immer sinnvoll und kann dabei helfen, den Prozess zu erleichtern.
Was ist die Palliativmedizin und warum ist sie so wichtig?
Das Sterben ist ein natürlicher Prozess – und genauso natürlich ist die Angst davor. Das Ziel der Palliativmedizin ist es darum, den Sterbeprozess so zu gestalten, dass typische Ängste gelindert werden und bis zum Tod möglichst viel Lebensqualität erhalten bleibt. Dabei verfolgt die Palliativversorgung einen ganzheitlichen Ansatz: Sowohl körperliche als auch psychische Aspekte werden beachtet.
Schmerzfreiheit und die Linderung von Krankheitssymptomen sowie eine seelische Vorbereitung auf das Lebensende stehen im Vordergrund. Sowohl die Betroffenen als auch die Familie werden begleitet und aufgefangen. Dabei sind nicht nur Pflegekräfte, sondern auch Psychologen, Seelsorger und andere Hilfeleistende im Einsatz.
Bei allen Fragen rund um die Palliativmedizin stehen das Wohl der Sterbenden und ihre individuellen Wünsche im Mittelpunkt. Sie sollen friedlich und würdevoll vom Leben Abschied nehmen können.
Eine Palliativversorgung kann daher im eigenen Heim oder auch in einer stationären Einrichtung – beispielsweise in einem Hospiz – erfolgen. Sie kann je nach dem, wann eine Unterstützung im Umgang mit dem Sterben gebraucht wird, schon früh einsetzen oder erst dann in Anspruch genommen werden, wenn der Tod direkt bevorsteht.
Was ist der Unterschied zwischen Palliativmedizin und kurativer Medizin?
Der große Unterschied besteht darin, dass die Palliativmedizin nicht die Heilung der Betroffenen zum Ziel hat. Da sie erst dann zum Einsatz kommt, wenn eine Chance auf Besserung nicht mehr besteht, geht es primär darum, den Sterbeprozess zu begleiten und zu erleichtern. Emotionale Hilfe für Sterbende und ihre Familien sowie Schmerz- und Beschwerdefreiheit sind in der Palliativmedizin die wichtigsten Ziele.
Was leistet die Palliativversorgung und wem steht sie zu?
Die Palliativversorgung steht allen sterbenden oder schwerkranken Menschen zu, bei denen es keine Aussicht auf eine Heilung gibt. Die gesetzlichen Krankenkassen sind dazu verpflichtet, eine individuelle Beratung und Hilfestellung zu gewährleisten.
Grundlegende, mögliche Leistungen der Palliativversorgung sind:
- Kontrolle von Symptomen
- Sicherstellung der Versorgung mit Medikamenten zur Linderung von Symptomen und Schmerzen
- Pflege bzw. Unterstützung bei der Palliativpflege durch Angehörige
- Betreuung und Beschäftigung
- Psychologische & seelische Begleitung durch Therapeuten, Seelsorger und andere Fachkräfte
- Beratung zu & Hilfe bei der Regelung von letzten Angelegenheiten (Patientenverfügung, Testament usw.) sowie bei Komplikationen mit Pflege- oder Krankenkasse
Die Palliativversorgung hilft Sterbenden und Angehörigen dabei, mit dem Prozess des Sterbens umzugehen
Wenn das Leben sich dem Ende nähert, brauchen Menschen Unterstützung und Verständnis. Sie wünschen sich einen ruhigen, schmerzfreien und friedlichen Abschied. Genau das ermöglicht die Palliativversorgung.
Gern informieren wir Sie persönlich genauer zu diesem Thema oder helfen Ihnen mit weiteren Informationen in unserem großen Pflege-Ratgeber. Hier finden Sie auch weitere Informationen zum Thema Tod und Sterben.