24 Stunden Pflege mit PZH Küffel

Aktivierende Hilfe & Pflege

Aktivierende Hilfe & Pflege

Die effektive Hilfe zur Selbsthilfe

Auch wenn man es gut meint – wer einem pflegebedürftigen Menschen zu viel abnimmt, tut ihm oder ihr damit nicht immer auch etwas Gutes. Tatsächlich kann es passieren, dass durch eine umfassende Betreuung Fähigkeiten, die noch vorhanden sind, gar nicht mehr gebraucht werden und so verkümmern. Dabei ist es für Pflegebedürftige wichtig, ein möglichst hohes Maß an Kontrolle über ihr Leben zu haben und selbst aktiv zu sein.

Um die richtige Balance zwischen zu viel Hilfe und einer effektiven Unterstützung bzw. Förderung zu finden, ist die sogenannte „aktivierende Hilfe“ oder auch „aktivierende Pflege“ ideal.
Wir stellen Ihnen hier das Prinzip vor und beantworten alle Fragen rund um die aktivierende Hilfe.

Was genau versteht man unter „aktivierende Hilfe“?

Die aktivierende Hilfe oder auch Pflege unterstützt, ohne zu bevormunden, und fördert, ohne zu überfordern. Das Grundprinzip dieser Hilfe zur Selbsthilfe ist es, die Selbstständigkeit eines pflegebedürftigen Menschen so weit wie möglich zu erhalten. Konkret bedeutet das, dass bei der aktivierenden Hilfe die bestehenden Fähigkeiten in die Betreuung eingebunden werden und Pflegekräfte nur dort unterstützen, wo es ohne Hilfe überhaupt nicht geht. So bleiben mit der aktivierenden Hilfe Kompetenzen erhalten und werden weiter gefördert.

Wie funktioniert die aktivierende Hilfe?

Die aktivierende Pflege soll verhindern, dass durch eine rein versorgende Pflege wichtige Fähigkeiten verlorengehen. Wie genau das geht, erklärt ein einfaches Beispiel:

Einer pflegebedürftigen Person fällt es schwer, sich selbst Hemd oder Bluse zuzuknöpfen. Die Finger spielen nicht mehr mit, der Blick in den Spiegel fällt schwer und es dauert darum etwas, bis alles richtig sitzt. Hier könnte eine Betreuungsperson nun das Zuknöpfen ganz übernehmen, sodass das Ankleiden schneller geht. Indem die pflegebedürftige Person die Tätigkeit nun aber gar nicht mehr ausführt, fällt sie ihr auch immer schwerer, da sie die Übung verliert.

Die aktivierende Hilfe wählt einen anderen Ansatz. Die Betreuungsperson wird das Zuknöpfen nicht komplett übernehmen, sondern freundlich bestärken, anleiten und nur dann eingreifen, wenn die pflegebedürftige Person gar nicht mehr weiterkommt. So dauert das Ankleiden zwar länger, die Fähigkeit wird aber nicht verlernt und mit der Hilfestellung und regelmäßiger Übung kann sich die Fingerfertigkeit vielleicht sogar wieder verbessern.

Was sind die Voraussetzungen für aktivierende Hilfe?

  • Im Beispiel wird es schon deutlich: Aktivierende Hilfe erfordert Geduld und Zeit. Viel hängt von der Form der Betreuung ab. So wird eine ambulante Pflegekraft eventuell weniger Zeit haben, als z.B. eine Betreuerin im Rahmen der Betreuung im häuslichen Umfeld oder ein Familienmitglied.
  • Einfühlungsvermögen ist ebenfalls sehr wichtig, denn nur so kann man bei der aktivierenden Hilfe abschätzen, wo und wie Unterstützung nötig ist.
  • Schließlich ist auch Fachwissen gefragt, denn nicht immer fällt es leicht, abzuschätzen, was eine pflegebedürftige Person wirklich noch leisten kann, und ab wo sie überfordert ist.

Wann ist eine aktivierende Hilfe leider nicht mehr möglich?

An sich ist eine aktivierende Pflege erst dann nicht mehr möglich, wenn die pflegebedürftige Person bestimmte körperliche oder geistige Fähigkeiten komplett verliert. Auch eine fortgeschrittene Erkrankung wie z.B. Demenz kann dazu führen, dass ein pflegebedürftiger Mensch nicht mehr in der Lage dazu ist, Hilfe überhaupt anzunehmen.

Fazit: Aktivierende Hilfe ist zeitintensiv, aber sie lohnt sich

Selbstbestimmt leben und eine Aufgabe haben – das ist wichtig für das Selbstwertgefühl und für die Lebensqualität. Mit Hilfe zur Selbsthilfe ist es möglich, diese auch im fortgeschrittenen Alter, bei Krankheit oder im Pflegefall weitestmöglich zu erhalten.

Das könnte Sie auch interessieren:
Betreuerin mit einer älteren Frau