Schluckstörung: Sinnvolle Hilfsmittel & Tipps
Erfahren Sie mehr über Dysphagie
Lebenswichtige Versorgung, Genuss und gesellschaftliches Ereignis – wenn im Alter Schluckbeschwerden das Essen erschweren, dann fehlt etwas. Die sogenannte Dysphagie betrifft zahlreiche Senioren und kann schwerwiegende Konsequenzen haben, sowohl körperlich als auch seelisch. Mit unserem heutigen Beitrag möchten wir wertvolle Hinweise dazu geben, wie Sie Dysphagie erkennen und welche Möglichkeiten es gibt, damit umzugehen.
Was ist Dysphagie und warum ist sie so gefährlich?
Unter dem Begriff Dysphagie versteht man allgemein eine Schluckstörung. Durch sie fällt es Menschen schwer, Nahrung und Flüssigkeit problemlos und ohne Verschlucken aufzunehmen. Meist ist die Dysphagie von einem unangenehmen Gefühl (Kloß im Hals, Atemnot) begleitet. Dies und die Tatsache, dass das Essen langwierig und sehr beschwerlich wird, kann starke Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben.
Eine Dysphagie kann viele Gründe haben, denn das Schlucken ist ein komplexer Prozess, in dem zahlreiche Muskeln, Organe und Knochen zusammenspielen. Fehlstellungen, Nerven- oder Muskelschäden, Verletzungen oder Entzündungen – ist hier etwas nicht in Ordnung, kann es schnell zu dauerhaften Schluckbeschwerden kommen. Vor allem bei Demenz, nach einem Schlaganfall und bei Krankheiten wie Multipler Sklerose oder Parkinson ist Dysphagie ein häufiges Problem.
Worin auch immer die Probleme bei der Nahrungsaufnahme bestehen: Dysphagie ist gefährlich und sollte nach Möglichkeit behandelt werden. Um Essen sowie Trinken zu erleichtern und gleichzeitig die Gefahr des Verschluckens zu minimieren, gibt es auch Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können.
Ernährungstipps und Hilfsmittel bei Dysphagie – so erleichtern Sie den Alltag mit Schluckbeschwerden
Wenn Essen und Trinken vom Genuss zur Gefahrenquelle werden, ist es umso wichtiger, den Betroffenen die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Folgende Hilfsmittel und Tipps können dabei helfen:
- Pürierte Nahrung: Um weiterhin eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, greifen Sie auf pürierte Nahrung zurück. Tatsächlich gibt es spezielle Gerichte für eine ausgewogene Ernährung bei Dysphagie und auch fertige Menüs sind erhältlich.
- Angedickte Flüssigkeit: Bei Schluckstörungen kann Flüssigkeit verschluckt werden und in die Lunge gelangen. Diese Gefahr können Sie minimieren, indem Sie Flüssigkeiten mit speziellen Zusätzen andicken. Gebräuchlich sind vor allem sogenannte Dickungspulver, bei denen Sie jedoch immer auf die genaue Zusammensetzung achten sollten. Pulver mit viel Stärke werden schon im Mund wieder wässrig, sodass ein kompletter Schutz nicht unbedingt gegeben ist. Halten Sie Ausschau nach Produkten, die als „aspirationssicher“ ausgezeichnet wurden. Ein Beispiel hierfür sind Produkte von Nutilis.
- Portionsgrößen und Frequenz anpassen: Wenn das Essen langwierig ist und schwerfällt, sollte die Portionsgröße verringert werden. Mehrere kleine Mahlzeiten sind leichter verträglich als wenige große Mahlzeiten.
- Spezielle Utensilien & Hilfsmittel: Es gibt zahlreiche Utensilien, die speziell für Menschen mit Dysphagie gemacht sind. Hilfreich sind vor allem Schnabeltassen und Trinkbecher. Auch Teller, die das Essen länger warmhalten, sind eine gute Option.
Was darf man bei Dysphagie nicht essen?
Wenn Sie eine Person mit Dysphagie versorgen, gibt es auch Nahrungsmittel, auf die Sie komplett verzichten sollten. Wir haben für Sie zum Download eine praktische Checklist zusammengestellt. Klicken Sie einfach auf das Bild, um den Download zu starten.
Das Wichtigste bei Dysphagie: Geduld und Verständnis
Eine Schluckstörung ist für die Betroffenen ein tägliches Problem. Sie brauchen länger zum Essen, der Genuss fällt schwer und bisherige Essgewohnheiten werden komplett über den Haufen geworfen. Bei der Pflege von Menschen mit Dysphagie ist es darum nicht nur wichtig, mit Hilfsmitteln und richtiger Ernährung zu unterstützen, sondern auch Geduld und Verständnis für die eventuelle Frustration zu haben. Generell gilt es, das Essen und Trinken weiterhin angenehm zu gestalten und Ängste, die damit verbunden sind, zu nehmen.
Sie möchten mehr zum Thema Schluckstörung und Pflege erfahren? Dann beraten wir Sie gern persönlich.