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Pflegeplanung im Griff: Ein praktischer Ratgeber für Pflegefachkräfte und Angehörige

In Deutschland gibt es aktuell fast 5 Millionen pflegebedürftige Menschen – Tendenz steigend.

Diese immense Zahl verdeutlicht die wachsende Herausforderung, die Pflege dieser Menschen zu bewältigen. Sowohl Pflegefachkräfte als auch Angehörige stoßen im Pflegealltag an ihre Grenzen.

Pflegeplanung

Pflegefachkräfte sehen sich mit Zeitmangel, komplexen Pflegeproblemen und hoher Arbeitsbelastung konfrontiert. Angehörige, die ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder zu Hause versorgen, müssen oft enorme Kraftanstrengungen unternehmen und gleichzeitig ihren eigenen Alltag bewältigen.

In dieser anspruchsvollen Situation erweist sich die Pflegeplanung als ein unverzichtbares Instrument. Sie hilft dabei, die Pflege systematisch zu planen, die Qualität der Pflege zu verbessern und die Belastung aller Beteiligten zu verringern.

Doch wie erstellt man eine gute Pflegeplanung? Was sind die wichtigsten Punkte, die dabei zu beachten sind? Dieser Text möchte eine kompakte Handreichung für dieses komplexe Thema darstellen und Pflegekräften wie auch Angehörigen die wichtigsten Informationen übersichtlich vermitteln.

Was ist eigentlich Pflegeplanung?

Pflegeplanung ist der strukturierte Prozess zur Erfassung individueller Pflegebedürfnisse, Festlegung von Zielen und Planung von Pflegemaßnahmen für Pflegebedürftige. Sie wird von Pflegefachkräften durchgeführt und dient der Gewährleistung einer hochwertigen, bedarfsgerechten und professionellen Pflege.

Die Pflegeplanung ist ein zentrales Element des Pflegeprozesses und trägt dazu bei, die bestmögliche Pflege für den einzelnen Menschen zu erreichen.

Die Pflegeplanung baut auf dem Pflegeassessment auf, das die systematische Erhebung und Bewertung des Pflegebedarfs umfasst. Während sich das Pflegeassessment auf die Bestandsaufnahme des Pflegebedarfs konzentriert, geht die Pflegeplanung einen Schritt weiter und umfasst die Planung konkreter Maßnahmen zur Deckung eben jenes Pflegebedarfs.

Der Pflegeplan ist das schriftliche Ergebnis der Pflegeplanung. Er dokumentiert die individuellen Pflegebedürfnisse des Pflegebedürftigen, die definierten Pflegeziele, die geplanten Pflegemaßnahmen sowie die Evaluation der Pflegemaßnahmen und dient als Leitfaden für die tägliche Pflege.

Der Pflegeplan ist ein wichtiges Dokument für die Kommunikation zwischen Pflegefachkräften, Angehörigen und anderen Berufsgruppen. Daher sollte er regelmäßig überprüft und die Pflegeplanung gegebenenfalls angepasst werden, um den sich verändernden Bedürfnissen des Pflegebedürftigen Rechnung zu tragen.

Wer schreibt die Pflegeplanung?

In Deutschland dürfen laut Pflegeberufegesetz (§ 4) nur Pflegefachkräfte Pflegeplanungen schreiben – also Personen, die eine dreijährige Pflegeausbildung absolviert haben. Sie verfügen über die notwendigen Kenntnisse, um den Pflegebedarf zu erfassen, Pflegeziele zu definieren und geeignete Pflegemaßnahmen zu planen.

Dass nur Pflegefachkräfte die Pflegeplanung schreiben dürfen, liegt an der hohen fachlichen und rechtlichen Verantwortung, die damit verbunden ist. So soll sichergestellt werden, dass die Pflegeplanung auf fundiertem Wissen basiert und den hohen Qualitätsstandards der Pflege entspricht.

Angehörige und andere an der Pflege beteiligte Personen können jedoch in den Prozess der Pflegeplanung einbezogen werden. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen können wertvolle Beiträge zur Erstellung eines individuellen Pflegeplans liefern.

Abhängig von der individuellen Situation können auch andere Berufsgruppen an der Erstellung von Pflegeplanungen beteiligt sein, z. B. Ärzte, Therapeuten und Sozialarbeiter – die Gesamtverantwortung liegt aber immer bei den Pflegefachkräften.

Pflegeplanung

Was ist eigentlich Pflegeplanung?

Pflegeplanung ist der strukturierte Prozess zur Erfassung individueller Pflegebedürfnisse, Festlegung von Zielen und Planung von Pflegemaßnahmen für Pflegebedürftige. Sie wird von Pflegefachkräften durchgeführt und dient der Gewährleistung einer hochwertigen, bedarfsgerechten und professionellen Pflege.

Die Pflegeplanung ist ein zentrales Element des Pflegeprozesses und trägt dazu bei, die bestmögliche Pflege für den einzelnen Menschen zu erreichen.

Die Pflegeplanung baut auf dem Pflegeassessment auf, das die systematische Erhebung und Bewertung des Pflegebedarfs umfasst. Während sich das Pflegeassessment auf die Bestandsaufnahme des Pflegebedarfs konzentriert, geht die Pflegeplanung einen Schritt weiter und umfasst die Planung konkreter Maßnahmen zur Deckung eben jenes Pflegebedarfs.

Der Pflegeplan ist das schriftliche Ergebnis der Pflegeplanung. Er dokumentiert die individuellen Pflegebedürfnisse des Pflegebedürftigen, die definierten Pflegeziele, die geplanten Pflegemaßnahmen sowie die Evaluation der Pflegemaßnahmen und dient als Leitfaden für die tägliche Pflege.

Der Pflegeplan ist ein wichtiges Dokument für die Kommunikation zwischen Pflegefachkräften, Angehörigen und anderen Berufsgruppen. Daher sollte er regelmäßig überprüft und die Pflegeplanung gegebenenfalls angepasst werden, um den sich verändernden Bedürfnissen des Pflegebedürftigen Rechnung zu tragen.

Pflegeplanung schreiben: Tipps für Pflegefachkräfte

Die Pflegeplanung ist ein zentrales Element der modernen Pflege und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Pflegequalität und Patientensicherheit bei.

Obwohl es keine allgemeingültige Vorgabe für die Erstellung einer Pflegeplanung gibt, arbeiten viele Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste mit vorgefertigten Mustern, um den Prozess zu strukturieren.

Dennoch sollten Pflegefachkräfte jederzeit in der Lage sein, einen individuellen Pflegeplan zu erstellen. Die Freiheit in der Gestaltung eröffnet die Möglichkeit, den finalen Pflegeplan optimal an die individuellen Voraussetzungen im Pflegedienst und vor allem an die des jeweiligen Patienten anzupassen.

Um Sie bei der Erstellung einer individuellen Pflegeplanung zu unterstützen, haben wir im Folgenden einige Tipps zusammengestellt.

Pflegeplanung schreiben: Formale Vorgaben und Dokumentationspflicht

  • Der finale Pflegeplan muss die Identifikationsdaten des Pflegebedürftigen, das Datum der Erstellung, den Namen der Pflegefachkraft, die Pflegeanamnese, die Pflegediagnosen, die Pflegeziele, die Pflegemaßnahmen, die Evaluation der Pflegemaßnahmen und die Unterschrift des Pflegebedürftigen oder seines gesetzlichen Vertreters enthalten.
  • Die Pflegeplanung ist in der Pflegekartei des Pflegebedürftigen zu dokumentieren.
  • Sie muss regelmäßig überprüft und ggf. angepasst werden.

Strukturierung der Pflegeplanung

  • Die Pflegeplanung sollte klar strukturiert und übersichtlich sein.
  • Es ist wichtig, dass alle relevanten Informationen enthalten sind und die Pflegeplanung leicht nachvollziehbar ist.
  • Ein weit verbreitetes Modell zur Strukturierung der Pflegeplanung ist das Pflegeprozessmodell nach Fiechter und Meier. Dieses Modell gliedert die Pflegeplanung in folgende sechs Schritte:
    1. Erfassen der Pflegebedürfnisse
    2. Analysieren der Pflegebedürfnisse
    3. Planen der Pflegemaßnahmen
    4. Durchführen der Pflegemaßnahmen
    5. Dokumentieren der Pflegemaßnahmen
    6. Evaluieren der Pflegemaßnahmen

Individuelle Anpassung der Pflegeplanung an den Klienten

  • Die Pflegeplanung sollte individuell auf den jeweiligen Pflegebedürftigen abgestimmt sein.
  • Bei der Erstellung der Pflegeplanung sollten die Bedürfnisse, Wünsche und Ressourcen des Pflegebedürftigen berücksichtigt werden.
  • Der finale Pflegeplan sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass er weiterhin den Anforderungen des Patienten und der Pflegefachkräfte entspricht.

Pflegeplanung

Pflegeplanung schreiben: Tipps aus der Praxis

  • Klare und verständliche Formulierung: Die Pflegeplanung sollte in einer klaren und verständlichen Sprache formuliert sein, die auch für den Pflegebedürftigen und seine Angehörigen nachvollziehbar ist.
  • SMARTe Ziele setzen: Die Pflegeziele sollten SMARTe Ziele sein, d. h. sie sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein.
  • Einbeziehung des Pflegebedürftigen und ggf. Angehöriger: Der Pflegebedürftige und ggf. seine Angehörigen sollten in den Erstellungsprozess der Pflegeplanung einbezogen werden.
  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Pflegeplanung: Die regelmäßige Überprüfung und bedarfsgerechte Anpassung der Pflegeplanung ist wichtig, um die Aktualität des Pflegeplanes zu gewährleisten.
  • Pflegedokumentation: Die Pflegeplanung sollte im Pflegebericht dokumentiert werden.

Auch wenn die Pflegeplanung ein komplexer Prozess ist, der Aufwand bedeutet, ist sie unverzichtbar für die optimale Pflege. Dabei sollte die Planung stets als dynamischer Prozess verstanden werden, der kontinuierlich weiterentwickelt werden sollte.

Pflegeplanung schreiben in 6 Schritten: So wird eine Pflegeplanung erstellt

Das bereits angesprochene Pflegeprozessmodell nach Fiechter und Meier bietet einen klaren und strukturierten Rahmen für die Erstellung einer individuellen Pflegeplanung.

Dieses in Deutschland weit verbreitete Modell umfasst sechs aufeinanderfolgende und aufeinander aufbauende Phasen und ermöglicht es Pflegefachkräften, die Bedürfnisse und Ressourcen des Pflegebedürftigen systematisch zu erfassen, konkrete Pflegeziele zu formulieren, geeignete Pflegemaßnahmen zu planen, die Pflegemaßnahmen durchzuführen, die Wirksamkeit der Pflegemaßnahmen zu überprüfen und die Pflegeplanung bei Bedarf anzupassen.

  • Schritt 1: Informationssammlung

    Die Informationssammlung ist der erste Schritt im Pflegeprozess.

    Ziel ist es, umfassende Informationen über den Pflegebedürftigen, seine Bedürfnisse, Ressourcen und seine aktuelle Lebenssituation zu sammeln.

    Dafür stehen verschiedene Informationsquellen zur Verfügung:

    • Pflegeanamnese: Erhebung der Pflegegeschichte und der aktuellen Beschwerden des Pflegebedürftigen
    • Ärztliche Anamnese: Auswertung der medizinischen Befunde und Pflegediagnosen
    • Beobachtung und Befragung des Pflegebedürftigen: Einschätzung der körperlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen sowie der Ressourcen des Pflegebedürftigen
    • Sichtung von Pflegeberichten und Dokumentationen: Auswertung vorhandener Pflegeberichte, Arztbriefe und anderer relevanter Dokumente
    • Einbeziehung von Angehörigen und ggf. weiteren Bezugspersonen: Gespräche mit Angehörigen und anderen Bezugspersonen können wichtige zusätzliche Informationen liefern

    Die gesammelten Informationen bilden die Grundlage für die weitere Pflegeplanung.

  • Schritt 2: Problemerkennung

    Auf der Basis der gesammelten Informationen werden im zweiten Schritt des Pflegeprozesses die Pflegeprobleme des Pflegebedürftigen identifiziert.

    Pflegeprobleme sind Beeinträchtigungen oder Einschränkungen in der Selbstständigkeit und Lebensführung des Pflegebedürftigen, die durch die Pflege behoben oder gelindert werden können.

    Bei der Identifizierung der Pflegeprobleme ist es wichtig, zwischen Pflegeproblemen und Aktivitäten des täglichen Lebens (AEDL, Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens) abzugrenzen.

    AEDL sind grundlegende Tätigkeiten des täglichen Lebens und umfassen 13 verschiedene Kriterien:

    • Kommunizieren
    • Sich bewegen
    • Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
    • Sich pflegen
    • Essen und Trinken
    • Ausscheiden
    • Sich kleiden
    • Ruhen und Schlafen
    • Sich beschäftigen
    • Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten
    • Für eine sichere Umgebung sorgen
    • Soziale Bereiche des Lebens sichern
    • Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen

    Diese Tätigkeiten können zwar durch die Pflege unterstützt werden, sollten aber grundsätzlich vom Pflegebedürftigen selbst ausgeführt werden, soweit dies möglich ist.

  • Schritt 3: Zielformulierung

    Im dritten Schritt des Pflegeprozesses werden für jedes identifizierte Pflegeproblem konkrete Pflegeziele formuliert.

    Die Pflegeziele sollten SMART sein, d. h.

    • spezifisch
    • messbar
    • attraktiv
    • realistisch und
    • terminiert

    Bei der Formulierung der Pflegeziele ist es wichtig, die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Pflegebedürftigen zu berücksichtigen.

    Die Pflegeziele sollten mit dem Pflegebedürftigen, seinen Angehörigen und ggf. weiteren Bezugspersonen abgestimmt werden.

  • Schritt 4: Maßnahmenplanung

    Im vierten Schritt des Pflegeprozesses werden konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Pflegeziele geplant.

    Die Pflegemaßnahmen sollten individuell auf den Pflegebedürftigen abgestimmt sein und unter seiner Mitwirkung durchgeführt werden können.

    Bei der Planung der Pflegemaßnahmen ist es wichtig, die Ressourcen des Pflegebedürftigen und die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

  • Schritt 5: Dokumentation

    Die Pflegeplanung ist im Pflegebericht zu dokumentieren.

    Die Pflegedokumentation sollte klar, verständlich und lückenlos sein.

    Sie sollte alle relevanten Informationen über den Pflegebedürftigen, die Pflegeprobleme, die Pflegeziele, die Pflegemaßnahmen und die Evaluation der Pflegemaßnahmen enthalten.

    Die Dokumentation der Pflegeplanung dient der Qualitätssicherung und ermöglicht es, die Pflegemaßnahmen bei Bedarf anzupassen.

  • Schritt 6: Evaluation

    Die Evaluation ist der sechste und letzte Schritt des Pflegeprozesses.

    Sie dient der Überprüfung, ob die Pflegeziele erreicht wurden und ob die Pflegemaßnahmen wirksam sind.

    Die Evaluation sollte regelmäßig durchgeführt werden. Dafür können verschiedene Instrumente eingesetzt werden, z. B. Beobachtungsbögen, Checklisten oder Fragebögen.

    Die Ergebnisse der Evaluation werden zur Anpassung der Pflegeplanung genutzt.

Herausforderungen und Lösungsansätze in der Pflegeplanung

Die Erstellung einer individuellen und hochwertigen Pflegeplanung ist anspruchsvoll und kann durch die vielschichtigen Anforderungen der Pflegepraxis und begrenzte Ressourcen im Alltag erschwert werden. Zeitdruck, komplexe Pflegeprobleme, Kommunikationsschwierigkeiten und der Dokumentationsaufwand sind häufige Bereiche mit Verbesserungspotenzial.

Zeitmangel

Der Zeitmangel ist eine der größten Herausforderungen in der Pflege. Pflegefachkräfte haben oft nicht genügend Zeit, um eine umfassende Pflegeplanung zu erstellen und diese regelmäßig zu überprüfen.

Lösungsansätze:

  • Strukturierung der Pflegeplanung: Die Verwendung eines strukturierten Modells zur Erstellung der Pflegeplanung kann den Zeitaufwand reduzieren.
  • Nutzung von Hilfsmitteln: Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die die Erstellung der Pflegeplanung erleichtern können, z. B. Checklisten, Vorlagen und elektronische Dokumentationssysteme.
  • Delegation von Aufgaben: Einige Aufgaben wie die Erfassung von Basisinformationen u. ä. können an andere Personen, z. B. Auszubildende oder Pflegehilfskräfte, delegiert werden.

Komplexität der Pflegeprobleme

Die Pflegeprobleme, mit denen Pflegefachkräfte in der Praxis konfrontiert werden, können sehr komplex sein. Dies erfordert ein breites Fachwissen und die Fähigkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten.

Lösungsansätze:

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen, z. B. Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten, kann helfen, komplexe Pflegeprobleme besser zu verstehen und zu bewältigen.
  • Fachliche Weiterbildung: Regelmäßige Fortbildungen und Schulungen ermöglichen es Pflegefachkräften, ihr Fachwissen auf dem Gebiet der Pflegeplanung zu aktualisieren und zu erweitern.

Kommunikationsschwierigkeiten

Die Kommunikation mit dem Pflegebedürftigen und seinen Angehörigen ist ein wichtiger Bestandteil der Pflegeplanung. Kommunikationsschwierigkeiten können jedoch zu Missverständnissen und Konflikten führen.

Lösungsansätze:

  • Sensibler Umgang mit dem Pflegebedürftigen und seinen Angehörigen: Pflegefachkräfte sollten den Pflegebedürftigen und seine Angehörigen mit Respekt und Einfühlungsvermögen behandeln.
  • Verständliche Sprache verwenden: Pflegefachkräfte sollten verständliche Sprache ohne zu viele Fachbegriffe verwenden, die der Pflegebedürftige und seine Angehörigen verstehen können.
  • Einsatz von Dolmetschern: Bei Bedarf sollten Dolmetscher eingesetzt werden, um sprachliche Barrieren zu überwinden.

Dokumentationsaufwand

Die Dokumentation der Pflegeplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung. Der Dokumentationsaufwand kann jedoch sehr hoch sein.

Pflegeplanung

Lösungsansätze:

  • Nutzung elektronischer Dokumentationssysteme: Elektronische Dokumentationssysteme können den Dokumentationsaufwand reduzieren und die Lesbarkeit der Pflegeplanung verbessern.
  • Standardisierung der Dokumentation: Die Verwendung standardisierter Dokumentationsbögen kann den Dokumentationsaufwand reduzieren.
  • Delegation von Aufgaben: Im Rahmen des bereits angesprochenen Zeitmanagements kann es sinnvoll sein, Aufgaben wie die Übertragung der Daten aus den Pflegeberichten in das EDS zu delegieren.

Um qualitativ hochwertige Pflegeplanungen schreiben und Pflege leisten zu können, ist es entscheidend, sich dieser Problematiken und möglicher Lösungen bewusst zu sein. Dabei sollten die gewählten Lösungsansätze immer individuell auf die jeweilige Situation und Pflegeeinrichtung bzw. den jeweiligen Pflegedienst zugeschnitten sein.

Pflegeplanung und Angehörige: Rechte, Pflichten und Möglichkeiten der Mitwirkung

Als Angehörige einer pflegebedürftigen Person spielen Sie eine wichtige Rolle in der Pflege und Betreuung. Die Erstellung der Pflegeplanung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung der Pflege zu beteiligen und die Bedürfnisse Ihres pflegebedürftigen Familienmitglieds bestmöglich zu vertreten.

Einbringungsmöglichkeiten für Angehörige

  • Informieren Sie sich: Nehmen Sie aktiv an Gesprächen mit Pflegefachkräften teil, stellen Sie Fragen und lassen Sie sich den Pflegeverlauf und die Pflegemaßnahmen erklären.
  • Teilen Sie Ihre Expertise: Sie kennen Ihren Angehörigen am besten. Bringen Sie Ihre Erfahrungen, Beobachtungen und Wünsche in die Pflegeplanung ein.
  • Gemeinsam Ziele setzen: Arbeiten Sie gemeinsam mit Pflegefachkräften und ggf. dem Pflegebedürftigen an realistischen und erreichbaren Pflegezielen.
  • Ressourcen aufzeigen: Informieren Sie Pflegekräfte über Ihre Unterstützungsmöglichkeiten und eventuelle Einschränkungen in Ihrer zeitlichen und emotionalen Belastbarkeit.
  • Regelmäßiger Austausch: Halten Sie den Kontakt zu Pflegefachkräften und sprechen Sie Probleme, Fragen und Anliegen offen an.

Grenzen setzen

  • Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse: Die Pflege eines Angehörigen kann sehr fordernd sein. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für sich selbst und Ihre eigene Gesundheit.
  • Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu verlangen: Es ist vollkommen normal, dass Sie an Ihre Grenzen stoßen. Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung von Familie, Freunden oder professionellen Diensten in Anspruch zu nehmen.
  • Sagen Sie „Nein“: Sie haben das Recht, Aufgaben abzulehnen, die Sie überfordern oder Ihre Belastungsgrenze überschreiten.
  • Kommunizieren Sie klar: Teilen Sie Pflegefachkräften Ihre Grenzen und Belastungen offen und ehrlich mit. So können Sie gemeinsam nach Lösungen suchen.

Einsicht in den Pflegeplan

Angehörige haben grundsätzlich kein automatisches Recht auf Einsicht in den Pflegeplan des Pflegebedürftigen. Der Pflegeplan enthält sensible personenbezogene Daten und unterliegt daher der Schweigepflicht.

Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, wie Angehörige Einsicht in den Pflegeplan erhalten können:

  • Mit Einwilligung des Pflegebedürftigen: Wenn der Pflegebedürftige schriftlich zustimmt, können Angehörige den Pflegeplan einsehen. Die Einwilligung sollte klar und eindeutig formuliert und jederzeit widerruflich sein.
  • Bei gesetzlicher Vertretung: Wenn der Pflegebedürftige nicht mehr in der Lage ist, seine Zustimmung zu erteilen, kann ein gesetzlicher Vertreter (z. B. ein Betreuer) die Einsicht in den Pflegeplan verlangen.
  • Bei berechtigtem Interesse: In einigen Fällen kann auch ein berechtigtes Interesse an der Einsicht in den Pflegeplan bestehen. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn der Angehörige die Pflege des Pflegebedürftigen mit übernehmen möchte oder wenn Zweifel an der Qualität der Pflege bestehen.

Pflegeplanung & Angehörige – ein Fazit

Die Zusammenarbeit zwischen Angehörigen und Pflegefachkräften ist für die optimale Pflege eines pflegebedürftigen Menschen unerlässlich. Durch offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und respektvolle Zusammenarbeit können Sie als Angehörige Ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen und aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität des Pflegebedürftigen beitragen.

Betreuerin mit einer älteren Frau